Mikroskopia

Fotografien aus der Mikrowelt


Karl E. Deckart,
DGPh

von 15. Februar bis 18. April 2008
Eröffnung: Donnerstag, 15. Februar um 19.00 Uhr


Mit einem Bastelkasten „Fotomann und Optikus“ fing alles an.Bereits mit 10 Jahren interessierte sich der damalige Schüler für die Fotografie. Er wollte schon immer kleine Dinge ganz groß abbilden. Sein aller erstes Motiv war damals die Spitze seines Schülerzirkels. – Lange Jahre widmete er sich dann doch vorwiegend der allgemeinen Fotografie allerdings ohne den Wunsch ganz aufzugeben, kleine Dinge groß abzubilden.

Im Laufe der Jahre haben sich die Kameras mit ihren den technischen Möglichkeiten weiterentwickelt. Auf der Suche nach einem präzisen Aufnahmegerät für den Makrobereich fand er ein NIKON MULTIPHOT. Dieses Gerät lässt sich am einfachsten mit einer vertikal arbeitenden 4×5“-Spiegelreflexkamera beschreiben. Der Zufall wollte es, dass er 1986 durch die Firma Siemens nach Tokio versetzt wurde und zwar in die unmittelbarer Nähe des Stammhauses von NIKON. Die entsprechenden Kontakte wurden sehr bald hergestellt und das Multiphot erworben. Nun konnte er präzise Nahaufnahmen bis zu einer ca. 30-fachen Vergrößerung herstellen.

Der ihn beratende Nikon-Mitarbeiter war im Mikroskop-Vertrieb beschäftigt und so dauerte es nicht lange bis er die Vorteile seiner Produkte vorstellte, um den begeisterten Makrofotografen von der Leistungsfähigkeit der Nikon Mikroskope zu überzeugen. Zum Beweis wurde er zu Nikon eingeladen, um dort Mikrochips durch ein Mikroskop zu fotografieren. Von den Ergebnissen waren alle begeistert, so dass Nikon eine Menge der auf 4×5“-Planfilm aufgenommenen Bilder erwarb, womit der finanziell Grundstein für den Kauf eines entsprechenden Mikroskops gelegt war.

Dieses Mikroskop erschloss dem begeisterten Auflicht-Fotografen nun völlig neue Ansichten aus der Mikrowelt, deren Schönheit ihm bis dato völlig unbekannt waren. Lange Zeit hat er ausschließlich mit 4×5“-Planfilm-Dias gearbeitet bis ihn die Kosten dazu zwangen das Format zu reduzieren. In Eigenkonstruktion und Ausführung wurde das Mikroskop für automatischen 6×7-Rollfilm-Betrieb modifiziert. Die Idee des automatischen Betriebes mit einem motorischen Rollfilmmagazin hat er sich durch eine Gebrausmusteranmeldung schützen lassen. Die Anpassung aller elektronischen Funktionen hat die deutsche Nikon-Niederlassung auf Kulanz übernommen und vor Ort ausgeführt.

Der erste größere Veröffentlichungserfolg stellte sich ein, als Nikon sechs aufeinenderfolgende Ausgaben der hauseigenen japanischen Zeitschrift „Lumiere“ mit Titelbildern aus Deckarts Produktion publizierte. Bald folgten die ersten Preise im intentionalen „Small-World-Wettbewerb in New York. (mittlerweile sind es 18 Preise, darunter eine Goldmedaille.)

Deckart wurde 1984 in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen. Im Jahre 1999 erlangte er die Mitgliedschaft in der “Royal Microscopical Society“ (RMS) in Oxford, England.

Entstanden sind bislang vier große Kalender, Schmuck-Bild-Mappen, Poster, Telefonkarten, CD-Cover, CD-Inhalte und Einzelabdrucke in Designbildbänden, Werbebroschüren und Kalendern. Ganze Werbekonzepte sind mit seinen Motiven realisiert worden. Mehrere Fernsehbeiträge wurden über seine mikroskopischen Arbeiten gedreht. Bilder hängen oder hingen in New York, Tokio, im Nationalmuseum von Taipeh, in New Delhi, im „Museum of Art & Science“ der Ben-Gurion University of the Negev und in der Firma “Human Optics“, Erlangen. In mehr als 25 Einzelausstellungen u.a. mehrfach bei Nikon in Düsseldorf, Leica in Bensheim, Siemens in Erlangen und der FH in Nürnberg konnten die Mikrobilder einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden. Auch wurden viele Bilder in einschlägigen Zeitschriften im In- und Ausland vorgestellt, z.B. im Mikrokosmos, Spektrum der Wissenschaft, HighTech, „OPTICON“ in Griechenland und „Pentax Family“ in Japan.